Datum/Zeit
Date(s) - 23.06.2016
19:00 - 22:00
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Gewerkschaft am Kai – Zur Geschichte der Hafenarbeit und der Hafengewerkschaften
Vortrag und Diskussion mit Dr. Rolf Geffken,
Autor des Buches »Arbeit und Arbeitskampf im Hafen«, Bremen 2015
Häfen sind der Flaschenhals für den deutschen Außenhandel. 40 Prozent der Exporte, 60 Prozent der Importe gehen über die Kaikante. Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter besetzen einen neuralgischen Punkt der Volkswirtschaft. Entsprechende gewerkschaftliche Organisation vorausgesetzt, können sie enorme Durchsetzungsmacht entfalten. Doch zugleich ist die Beschäftigung beim Warenumschlag starken Schwankungen ausgesetzt. Bricht der Export ein, wie zuletzt in der Krise 2008/2009, kommen Löhne und Sozialstandards schnell unter Druck. Unstetigkeit und Schlagkraft – diese Ambivalenz kennzeichnet die Situation bis heute.
Häfen sind »Orte knallharter Interessengegensätze«, schreibt der Arbeitsrechtler und Seefahrtsexperte Dr. Rolf Geffken in seinem 2015 erschienenen Buch »Arbeit und Arbeitskampf im Hafen«. In den vergangenen Jahren wurde die Arbeitsproduktivität »ins Unermessliche gesteigert«. Doch während die Gewinne der Schiffseigner und Hafenbetreiber anwuchsen, hielten die Löhne der Hafenarbeiter damit nicht Schritt. Steht uns also, 120 Jahre nach dem Hamburger Streik, wieder ein großer Arbeitskampf in den Häfen bevor? »Unternehmer, Reeder und manche Politiker würden dies beklagen. Sie hoffen immer noch auf sozialpartnerschaftliche oder handlungsunwillige Gewerkschaften«, schreibt der Autor. »Doch die Hafenarbeiter sollten sich davon nicht irritieren lassen, sondern ihre Interessen selbst in die Hand nehmen.«
Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung